Wie wirkt Pfefferspray?

Wie wirkt Pfefferspray?

Ziel und Zweck der Anwendung des Pfeffersprays ist es nicht, Schmerzen zu bereiten oder zu paralysieren. Die Abwehrsprays und -Gele verursachen lediglich ein starkes Brennen, verbunden mit Atembeschwerden. Capsaicin reizt die Bindehaut und bringt den Angreifer in einen Verwirrungszustand, was ihn wirkungsvoll an der Fortsetzung seines Angriffs hindert. Noch vor dem Gebrauch dieses Tierabwehrsprays sollte man berücksichtigen, dass seine Wirkung erst nach ein paar Sekunden einsetzt. Pfeffersprays sind nicht nur effektiv in der Konfrontation mit aggressiven Tieren. Ganz ähnlich wirken sie gegenüber den Menschen, es ist jedoch zu beachten, dass ihre Anwendung gegenüber Menschen strengstens verboten ist! Die meisten Gase enthalten in ihrer Zusammensetzung einen speziellen Farbstoff, der eine spätere Identifizierung des Angreifers ermöglicht.

Die Stärke des Pfeffersprays wird mit der Scoville-Skala gemessen. Sie bestimmt, wie stark man eine Substanz verdünnen muss, um das Brennen der Haut abzuschaffen.

Und zum Vergleich: Tabasco-Soße 2 500 - 5 000 Scoville-Grad; Cayenne-Pfeffer 30 000-50 000 Scoville-Grad; Pfeffergase haben hingegen bis zu 2 000 000 - 5 300 000 Einheiten in der Scoville-Skala! Wobei reines Capsaicin zirka 16 000 000 Einheiten in der oben genannten Skala aufweist.

Scoville-Skala

Capsaicin zirka 16000000 SHU

Pfeffergase 2000000 - 5300000 SHU

Cayenne-Pfeffer 30000 - 50000 SHU

Tabasco-Soße 2500 - 5000 SHU

Dekontamination

Sollte das Abwehrspray nicht richtig eingesetzt worden sein, kann es unserer Gesundheit schaden. Die auf die Haut aufgesprühte Substanz wirkt sehr schnell und äußerst aggressiv. In diesem Fall empfiehlt sich, um den Wirkstoff von der Haut loszuwerden, die betroffene Stelle mit Pflanzenöl oder mit fettreicher Milch abzuspülen. Die Augen soll man schleunigst mit Wasser ausspülen und die Haut mit einem Shampoo, Detergenzien, mit der Seife oder mit einem anderen fettlösenden Mittel waschen. Man soll die Haut nicht allein mit Wasser spülen, denn dies reduziert den Brenneffekt nicht und in manchen Fällen kann es sogar das Brenngefühl verstärken.

Pfefferspray

Wussten Sie schon, dass...

man gegen die Wirkung von Capsaicin immun werden kann, indem man oft scharfe Gewürze, wie Chili oder Tabasco verzehrt. Es gewährleistet zwar keine hundertprozentige Immunität, lässt uns aber verhältnismäßig mobil bleiben und mildert mehr oder weniger die Wirkung des Gases.

Der Unterschied zwischen dem Pfefferspray und dem Tränengas

Außer vielen Pfeffersprays bietet uns unser Absatzmarkt eine breite Palette von Tränengasen an – die sogenannten CS-Gase. Für den Kauf eines Tränengases braucht man keine Erlaubnis; diese Sprays können auch zur Selbstverteidigung gegen Menschen eingesetzt werden. Wenn man sie aber gegen aggressive Tiere verwendet, können sie sich leider als wirkungslos erweisen. Warum? Das Tränengas ist ein chemisches Gas, das beim Kontakt mit dem Angreifer seine Schleimhäute reizt (Augen, Nase, Rachen und Lungen), in großen Mengen eingesetzt verursacht es Tränen und übermäßige Schleimbildung. Es gibt aber auch Nachteile – das Tränengas wirkt nicht sofort ein; im Gegensatz zu dem Pfefferspray, bei dem wir die Effekte gleich nach dem Versprühen beobachten können und dessen Einwirkung wesentlich stärker ist, braucht es dafür 5 – 30 Sekunden. In Gefahrensituationen, in denen unsere Gesundheit oder sogar unser Leben gefährdet sein können, kann die Einwirkungszeit des Abwehrgases über unsere Sicherheit entscheiden.